Bild

2017

Willisau

Vereinsreise nach Willisau

Eine ganz besondere Attraktion haben sich Corinne und Bruno für die diesjährige Vereinsreise ausgedacht. Einen Besuch im Flaschenmuseum! WAS für ein Museum? Über Flaschen? Wie interessant kann denn das sein? Und anschliessend ein Besuch im Duschvorhangmuseum, dann zum Trottoirkantenmuseum, dann zu ...? Zum Glück gibt's das Internet und Google leitet einen sofort zur Homepage www.flaschenmuseum.ch, wo man sich vorgängig schlau machen kann.  Und dort steht unter anderem geschrieben, dass die Flaschensammlung vom Flaschensepp (nomen est omen) ganze 25,000 Flaschen umfasst. Mit jedem weiteren Click auf der Homepage wächst die Vorfreude mehr und mehr. Das könnte ja eine ganz interessante und sicher auch etwas kurrlige Geschichte werden. Und das wurde sie dann auch. Schon jetzt kann man zusammenfassend sagen: das Flaschenmuseum muss man unbedingt mal gesehen haben!

Doch eines nach dem anderen. Um 6.45 Uhr war Besammlung auf dem Parkplatz Lindenhof, wo uns ein Heini Car erwartete. Wir fuhren direkt zum Fressbalken äh zur Shopping-Raststätte Würenlos, wo wir im Restaurant Marché einen herrlichen Zmorgen assen. Frisch gestärkt ging die Fahrt weiter Richtung Willisau, dem Standort des Flaschenmuseums. Auf dem Weg dorthin steht just der Fabrikladen der Firma HUG AG, in welchem nebst anderen HUG Produkten auch die bekannten Willisauer Ringli "ofenfrisch" abgepackt offeriert werden. Schon 1877 wurde die Bäckerei HUG gegründet und vor allem mit Zwieback berühmt. Bäckermeister Joseph Hug schnitt damals unverkauftes Brot in Scheiben und röstete es über Nacht ein zweites Mal im Ofen, daher der Name Zwieback (=zweimal gebacken).

Nachdem der Fabrikladen von unserer Samaritermeute gestürmt und fast geleert wurde (ok, fast geleert ist etwas übertrieben, aber Ihr wisst was ich meine...), brachte uns der Heini Car das kurze Stück zum Flaschenmuseum. Die Spannung stieg. Ob das Museum verspricht, was auf der Homepage alles angedeutet wurde? Und ob! Begrüsst wurden wir vom Flaschensepp selber, ein durch und durch mit seinem Museum verbundener Flaschenliebhaber. T-Shirt, Haarfarbe, Velolackierung - alles Ton in Ton eingefärbt in orange-grün-blau. Vor allem die Haarlocke in diesen drei Farben sah wirklich lustig aus. Die Zeit der Führung verging im Nu und wir lernten alles über die Anfänge, das Wachstum der Sammlung, den Trägerverein (Flaschenverein Willisau) und die vielen vielen Geschichten hinter einzelnen Flaschenexponaten. Man konnte die innige Verbundenheit vom Flaschensepp mit seinen Siliciumdioxidbabies richtig spüren. Zum Glück haben wir uns gut benommen und keines der zum Teil äusserst filigranen Fläschchen kaputt gemacht. Das Thema Flaschen setzte sich auch im Garten fort, als wir bei schönster Sonne ein feines Mittagessen serviert bekamen. Schinken im Brotteig, natürlich in Flaschenform! Mit Dessert und Kaffee im Glas gestärkt (oder je nach Alkoholverträglichkeit auch geschwächt) ging es anschliessend weiter Richtung Altstadt von Willisau. Den vielen zufriedenen und lachenden Gesichtern im Car nach zu urteilen hat es allen Samaritern super gut gefallen im Flaschenmuseum!

Wenn Engel reisen, muss sich das Wetter gesagt haben, dann soll es weiterhin absolut wolkenlos und sonnig warm bleiben. Und so war es auch während unseres Aufenthaltes in der Altstadt von Willisau. Die Geschichte geht auf eine alemannische Hofsiedlung im Jahre 893 zurück. Erwähnt wird Willisau dann erstmals im Jahre 1101. Die Stadt wurde insgesamt viermal komplett zerstört bzw. abgebrannt (1375, 1386, 1471, 1704), immer wieder aufgebaut und belohnt den Besucher heute mit wunderschönen Gässchen und sehr gut erhaltenen Altstadthäusern. Nach einem kühlen Bier / Mineral / Cola / etc. holte uns der Car wieder ab und wir machten uns auf in Richtung Restaurant Dukes. Da der Schreibende in dieser Gegend der Schweiz aufgewachsen ist, wusste er um das coole Restaurant und seine legendäre Ambiance. Zugegeben, ein wenig kitschig ist es ja schon dort, aber ich finde es trotzdem mega. Auch kulinarisch wurden wir mit einem zarten Entrecôte auf heissem Stein verwöhnt. Coole Ambiance, feines Essen, feine Getränke - was braucht man mehr, um einen wunderschönen Tag langsam ausklingen zu lassen? Unsere Präsidentin Ursula gratulierte Corinne und Bruno zur Fortsetzung einer langen Tradition von sensationell organisierten Vereinsreisen und überreichte ihnen eine grosse Schachtel Spezialedition Hans Erni von Wernli. Zum Glück waren wir alle schon satt, sonst wäre der Inhalt der Schachtel an diesem Abend nicht sehr alt geworden :-)

Zufrieden fuhren wir nach der grossen Völlerei Richtung Wil und kamen kurz nach 20:30 Uhr wieder am Ursprungsort an. Und alle waren sich einig: Erstens, einmal mehr hatten wir eine superschöne Zeit zusammen verbracht und viel Interessantes erleben dürfen, und Zweitens: Corinne und Bruno dürfen weiterhin den Titel Beste-Vereinsreisen-der-Welt-Organisatoren tragen!

 

Fotos und Bericht: SD