Bild

2014

Seepolizei und Möhl

Vereinsreise 2014

Es war einmal an einem wolkigen Septembertag, als sich aus allen Herren Richtungen wackere Samaritergestalten aufmachten, um pünktlich beim Bahnhof Wil die diesjährige eintägige Vereinsreise anzutreten. Organisation und Führung war bei Corinne und Bruno - was wieder eine perfekte und schöne Samariterreise vorausahnen liess!

Alle waren anwesend, aber waren auch alle wach? Es war noch früh am Morgen und die Kaffeemaschinen im Restaurant nebenan und in der Unterführung liefen auf Hochtouren. Die Kaffeemaschinen waren hellwach, und sie arbeiteten schnell. Aber nicht schnell genug. Denn der Zug war ebenfalls hellwach und er war schnell. Schneller als die Kaffeemaschinen, wie sich bald herausstellen sollte.  Und so machten sich fast alle Samariter auf den Weg zum ersten Ziel: Die Seepolizeistation in Kreuzlingen.

Bei strömendem Regen liefen wir die kleine Strecke zwischen Kurzrickenbach und der Polizeistation zu Fuss. Dort wurden wir von Kommandant Brandes herzlich empfangen und zu einer Einführung in die Tätigkeiten der Seepolizei im Theoriesaal eingeladen. Während wir den interessanten Ausführungen des Kommandanten aufmerksam zuhörten liess zum Glück der Regen nach!

Inzwischen vollzählig, ging es anschliessend mit der Besichtigung des Stützpunktes weiter. Der Fahrzeugpark war beeindruckend und zeigte das vielfältige Einsatzspektrum der Seepolizei Thurgau auf. So fungiert sie als kantonaler Ölwehrstützpunkt für alle Binnen- und Fliessgewässer im Kanton.

Nach soviel Lernen und Staunen ging es nach draussen. Wir wurden zu einer Fahrt im Polizeiboot eingeladen. Die Polizei betreibt ja wohl kaum eine Nussschale mit Aussenbordmotor. Das liess darauf hoffen, dass wir auch mit ordentlich Dampf durch die Gegend fahren würden. Wir wurden nicht enttäuscht: zwischendurch gab der Bootsführer so richtig Gas, wobei er noch meilenweit von der maximalen Geschwindigkeit des Bootes entfernt war. Er hielt sich an die Maximalgeschwindigkeit auf dem See, so wie es sich gehört. Aber es war auch so schon ordentlich schnell und vor allem ein Riesenspass. Nicht für die Öffentlichkeit bestimmte Videoaufnahmen belegen dies! Irgendwo steckt halt doch in jedem Erwachsenen ein Kind!

Zu guter Letzt zeigte uns Herr Brandes die Ausrüstungen der Polizeitaucher.  Bei jedem Wetter können sie auf Seen, Teichen, Flüssen und bei Stromschnellen eingesetzt werden. Die dafür notwendige Ausrüstung ist umfangreich und eindrücklich! Wir bedankten uns herzlich bei Herrn Brandes für den spannenden und lehrreichen Morgen und machten uns auf den Weg zu einem leichten und feinen Mittagessen im schönen Restaurant Seegarten. Ganze 450 Sorten Wein werden im Keller aufbewahrt. Diese liessen wir aber dort, wo sie waren. Denn schliesslich hatten wir ja noch den zweiten Teil der Reise vor uns und wollten diesen nüchtern erleben.

Nach einem Verdauungsspaziergang zur Bahnstation Bottighofen ging es mit der Regionalbahn weiter nach Arbon und von dort mit dem Postauto Richtung Roggwil. Bei der Haltestelle Stachen stiegen wir aus und standen direkt vor unserem nächsten Ziel: Die Mosterei Möhl. Und wer gedacht hat, dass es sich da um einen kleinen Mom'n Pop Shop handelt, der wurde eines Besseren belehrt.  Die Firma ist riesig und vor allem top modern ausgestattet und organisiert. Vieles läuft vollautomatisch ab. Damit wir den Überblick nicht verlieren, haben Corinne und Bruno uns eine sensationelle Führerin organisiert. Durch den Betrieb begleitete uns Frau Priska Aepli. Nicht nur die Most-Produktion, auch die bei der Besichtigung verwendete Technik ist modern. Während man bei den meisten Führungen maximal die Hälfte versteht, sprach Frau Aepli in ein Mikrophon und jeder Besucher hatte einen Kopfhörer auf. Insbesondere für leicht schwerhörige Personen wie der Schreiberling ein Genuss. Wusstest Du, dass in einem Lagertank zwischen 87,000 und 120,000 Liter Inhalt passt? Und dass die Firma eine Gesamt-Fassung von 2.6 Millionen Liter Konzentrat für 20 Millionen Saft hat?

Die Zeit verging im Fluge und stand dann aber urplötzlich still. So still, dass man vermuten darf, dass einige sich gar nicht mehr so genau an jene Minuten erinnern, als wir unter anderem ziemlich hochprozentiges degustieren durften... Namen von betroffenen Samariterinnen sind der Redaktion bekannt und werden selbstverständlich vertraulich behandelt.

So langsam kam wieder Hunger auf und so machte sich die illustre Gesellschaft wieder auf dem Weg zur Haltestelle des Postautos. Getreu der perfekten Organisation mussten wir gar nicht lange warten und schon wurde eingestiegen. Auf in die Kantonshauptstadt, denn das Restaurant "Brasserie Walhalla" in St. Gallen ruft! Pizzaduft, italienische Gewürze, Rotwein - wer kann bei solcher Aussicht widerstehen und so traf eine langsam müde aber top gelaunte und fröhliche Gruppe im Restaurant ein. Bestellt war schnell und so hatten wir genügend Zeit, unseren beiden Organisatoren Corinne und Bruno herzlich zu danken. Sie hatten einen wunderbaren Tag organisiert und durften von Ursula eine wohlverdiente feine Flasche Champagner entgegen nehmen.

Es war einmal an einem Septembertag, als man viele zufriedene und glückliche Samariter und Samariterinnen in St.Gallen den Heimweg antreten sah, wohlwissend, dass das Ende einer schönen Samariterreise bereits der Anfang der Vorfreude auf die nächste Reise bedeutet. Wohin uns Corinne und Bruno wohl nächstes Jahr entführen werden?

Bericht +Fotos: SD